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Rockidelity

King Crimson: Radical Action

Von Adrian Teufelhart

Seit mehr als drei Jahren existieren King Crimson in einer neuen, festen Formation. Das ist bemerkenswert, denn in der legendären Frühzeit der Band (1969-1974) kamen keine zwei Alben in derselben Besetzung zustande. Das aktuelle Septett von Bandgründer Robert Fripp (70) wirkt ein wenig wie die seriöse Summe der gesamten King-Crimson-Geschichte. Mel Collins (Saxofone, Flöte) schlägt die Brücke in die 1970er Jahre, Tony Levin (Bass) in die 1980er, Pat Mastelotto (Drums) in die 1990er. Es gibt zwei Gitarren für die raffiniert verzahnten Riffs, drei Drummer für die polyrhythmische Ebene, einen Bläser für die jazzige Facette, dazu Bass, Gesang (Jakko Jakszyk) und das unvermeidliche Mellotron – der King-Crimson-Kosmos ist komplett. Von dieser reifen Idealband erscheinen nun in rascher Folge professionelle Livemitschnitte, als vorläufiger Gipfel das Triple-CD-Paket „Radical Action“ mit Touraufnahmen vor allem aus Takamatsu (19.12.2015). Das umfangreiche Programm umfasst elf „Klassiker“ aus der Frühzeit der Band und drei Stücke aus der letzten Studioalben-Phase (1995-2003), alle garniert mit frischen, kleinen Überraschungen im Arrangement. Aber es gibt inzwischen auch zehn (!) neue Stücke, darunter sind vier echte Songs mit Textgesang und drei Etüden fürs Drum-Trio. Eine letzte Studioproduktion ist dennoch nicht sehr wahrscheinlich – Fripp liebt die Live-Situation zu sehr, und jedes Konzert feiert sein Lebenswerk. Grandios.

Erschienen in: Fidelity 29 (2017)
© 2017, 2023 Hans-Jürgen Schaal


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