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Rockidelity

Haken: Affinity (2016)

Von Adrian Teufelhart

Das britische Sextett Haken („hejkn“) ist in kurzer Zeit zu einer der wichtigsten Progbands der Gegenwart geworden. Auch „Affinity“, ihr viertes Album (die hörenswerte EP „Restoration“ von 2014 nicht mitgerechnet), überrascht wieder mit einem ganz eigenen Sounddesign. Als Gegenpol zum weichen, melodisch bestrickenden Gesang von Ross Jennings gibt es diesmal einige ziemlich erbarmungslos donnernde Bandwurm-Riffs. Die sind erstens rhythmisch hochkomplex und zweitens ausgesprochen „acid“-rau im Sound. Tatsächlich spielen die elektrischen Keyboard-Farben der 1980er-Jahre hierbei eine prägende Rolle, nicht zuletzt der Einfluss der Synthie-lastigen Soundtracks von Vince DiCola. Das Coverart-Konzept des Albums ist dementsprechend ganz vom frühen Heimcomputer-Zeitalter inspiriert. Das Vorgängeralbum „The Mountain“ (2013) war musikalisch sicherlich farbenfreudiger, vielfältiger und mehr 70er-retrospektiv. „Affinity“ wirkt dagegen im Klangkonzept fast monochrom, auf jeden Fall humorloser, strenger, existenzieller. Den Gipfelpunkt des Albums bildet der vielgestaltige Longsong „The Architect“ (15:40), dessen härteste Riffs von Meshuggah inspiriert sind. Auch hat Leprous-Sänger Einar Solberg hier eine Gastrolle als „Growler“. Für den, der die ungewöhnlichen Riff-Komplexe und teils bizarren Keyboardfarben „pur“ genießen möchte, bietet die Limited Edition auf einer zweiten CD den reinen Instrumentalmix.

Erschienen in: Fidelity 27 (2016)
© 2016, 2023 Hans-Jürgen Schaal


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